• 23 November 2018

Der Winter kommt: Vorsicht vor dem Herzinfarkt!

Der Winter kommt: Vorsicht vor dem Herzinfarkt!

 

Ein schöner, heißer Sommertag, es ist Urlaubszeit, der beste Freund hat zum Tennismatch gefordert. Die Stimmung ist prima, das Spiel ist spannend, aber anstrengend – und dann das: Starke Schmerzen und ein massives Engegefühl im Brustkorb machen das Spielen unmöglich, es kommt zu Übelkeit, Erbrechen, Atemnot und Schmerzen im Oberbauch und Schweißausbrüchen. Der Freund hat sofort einen schlimmen Verdacht: ein Herzinfarkt!

So oder so ähnlich stellt man sich einen typischen Herzinfarkt vor: Hitze, zu viel Belastung, vielleicht auch eine (unentdeckte) Vorerkrankung. „Heiße Sommertage können insbesondere für Menschen mit Herzproblemen eine große Herausforderung sein“, betont deshalb auch die Deutsche Herzstiftung.

Aber heißes Sommerwetter ist offenbar nicht das günstigste Umfeld für einen Herzinfarkt. Denn ein Forscherteam der Universität Lund (Schweden) hat rund 274.000 Daten von Patienten, die einen Herzinfarkt erlitten hatten, mit den Wetterverhältnissen zum damaligen Zeitpunkt abgeglichen. Das Ergebnis ist im Fachblatt „Jama Cardiology“ nachzulesen: Bei unter null Grad, niedrigem Luftdruck, wenig Sonnenlicht und starkem Wind ist die Wahrscheinlichkeit auf einen Anfall am höchsten. Die Wissenschaftler haben sogar nachgewiesen, dass bei jeder Temperatursteigerung um jeweils 7,4 Grad das Infarktrisiko messbar (um rund 2,8 Prozent) niedriger war.

Das haben Sie nicht gewusst und erwartet? Das ist verständlich! Dabei ist der Hintergrund eigentlich leicht nachvollziehbar. Niedrige Temperaturen können die Blutgefäße der Haut und anderer Körperregionen stark verengen, erklärt die Deutsche Herzstiftung. In der Folge steigt der Blutdruck an, das Herz muss gegen einen größeren Widerstand „anpumpen“. So entsteht gefährlicher Dauerstress für Herzmuskel und Gefäßwände. Die Herzstiftung empfiehlt daher Herzpatienten, ihren Blutdruck und den Puls in der kälteren Jahreszeit besonders gewissenhaft zu kontrollieren.

Was wir jetzt tun können? Zum einen: die Wohnungstemperatur richtig einstellen. Studien deuten darauf hin, dass in manchen Fällen eine zu kalte Wohnung für winterliche Blutdruck-Anstiege mitverantwortlich sein könnte. Zum anderen: mit Bewegung den Blutdruck senken – wird im Winter wegen der Kälte und der früheren Dunkelheit weniger Sport getrieben, kann sich dies ebenfalls ungünstig auf den Blutdruck auswirken. Ebenso wichtig: auf die Ernährung achten! Wussten Sie, dass bei einem Teil der Bevölkerung der Blutdruck in gewissen Grenzen von der Salzzufuhr abhängt? Der letzte Tipp der Deutschen Herzstiftung ist, eine Dosis-Anpassung der Blutdruck-Medikamente durch den Arzt vornehmen zu lassen, wenn die ersten Schritte für eine Blutdrucksenkung nicht ausreichen.

Wenn jetzt die kalte und dunkle Jahreszeit losgeht, sollten wir also besonders auf unser wichtigstes Organ achten, um unser Herz keinen Risiken auszusetzen, die tödlich enden können. Der Herzinfarkt ist immerhin die häufigste Todesursache bei Frauen, 39 Prozent aller Sterbefälle in Deutschland beruhen auf einer Herz-Kreislauferkrankung. Auch mit natürlichen Vitalstoffen können wir unser Herz fördern. Kalium, genauso wie Vitamin D, trägt zu einer normalen Muskelfunktion und zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks bei. Folsäure unterstützt bei einer normalen Blutbildung. Und Vitamin K trägt unter anderem zu einer normalen Blutgerinnung bei.